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ie Legalisierung von Cannabis ist in Deutschland seit Längerem ein Thema und in Planung. Schauen wir uns hierzu die typischen Argumente an und beleuchten sie näher:

„Cannabis sollte legalisiert werden, denn Alkohol, als ebenfalls schädliche Droge, ist ja auch schon lange legalisiert und salonfähig geworden.“

Ja, das stimmt. Alkohol kann extrem süchtig machen und den Körper stark schädigen. Doch ist das nicht gerade ein Argument gegen eine Cannabis-Legalisierung? Wenn schon Tausende von Menschen in der Bundesrepublik jährlich mit der Alkoholsucht kämpfen, warum sollte der Staat eine weitere gefährliche Droge legalisieren? Zudem schädigt THC das Immunsystem und bleibt monatelang im Organismus. 

„Die Cannabis-Legalisierung würde für den Drogenhandel empfindliche Umsatzeinbußen bedeuten. Auch die damit einhergehende Drogenkriminalität würde entfallen.“

Ja, der Drogenhandel würde weniger Geld aus dem Cannabis-Geschäft ziehen. Allerdings zeigen die großen Mafia-Clans und Kartelle, dass sie eine immense Bandbreite an Einkünften haben und diesbezüglich sehr erfinderisch sind.

Wird ihnen diese Einnahmequelle entzogen, suchen sie sich andere oder intensivieren bereits bestehende wie Erpressungen von Landwirten und Ölfirmen, Erpressungen mithilfe von Hackern usw. Zudem zeigen die Länder, in denen Cannabisprodukte legal erhältlich sind, dass es weiterhin einen Schwarzhandel vom Gras gibt.

„Cannabisprodukte können zu Reduzierung von Schmerzen, als Einschlafmittel usw. genutzt werden. Es ist damit ein Heilmittel.“

Ja, es kann sein, dass die Cannabispflanze eine Heilwirkung hat. Deswegen ist sie jedoch nicht gleich ein Heilmittel. Bei einem Heilmittel müsste ein Labor die Substanz mit der Heilwirkung separieren können. Dann wird sie standardisiert und so dosiert, dass sie sich in der gezielten Menge vom Arzt verordnen lässt. Wird von „medizinischen Cannabis“ gesprochen, sind damit zumeist die unverarbeitete Hanfpflanze oder ihre Rohextrakte gemeint. Sie sind für die Behandlung irgendeiner Krankheit weder anerkannt noch zugelassen.

So viel Schaden kann Cannabis anrichten

Cannabis-Produkte können im Leben eines Menschen erheblichen Schaden anrichten. Einige entwickeln eine Sucht, sodass sie ohne ihren Joint am Morgen gar nicht mehr aus dem Bett kommen. Für andere ist es eine Einstiegsdroge, die direkt zum Konsum stärkerer Drogen führt.

Und selbst wer nicht von Marihuana süchtig wird oder nicht zu härteren Drogen greift: Mit dem Konsum von Joint und Co. gehen einige schädliche Konsequenzen einher.

So löst die direkte Wirkung der Droge einen Rauschzustand aus, der nicht immer als angenehm wahrgenommen wird. Autofahren ist jetzt nicht mehr möglich, da die körperliche Koordination und Orientierungsfähigkeit stark leiden. Auch Niedergeschlagenheit und Schlaflosigkeit direkt nach dem Rausch sind denkbar. Manchmal treten Panikattacken und Angstzustände auf.

THC verbleibt wochen- oder gar monatelang im Organismus. Da es ein Giftstoff ist, kann es allein von der Logik her nicht gut für den Körper sein. Der Cannabisrauch selbst weist bis zu 70 % mehr krebserregende Stoffe auf als Tabakrauch. Damit kann ein Joint so schädlich wie fünf reguläre Zigaretten sein. Es verwundert daher wenig, dass Langzeitkonsumenten Bronchitis und Atemwegsentzündungen entwickeln.

Die Hirnveränderungen durch den Cannabis-Konsum sind ebenfalls nachgewiesen und dramatisch. So kann es zu Gehirnschäden kommen, die ähnlich den Schäden von anderen Drogen sind.

Ferner gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Entstehen von Psychosen und dem fortgesetztem Cannabis-Konsum. Das THC in dem Rauschmittel zerstört nachweislich Gehirnzellen und lässt das Gedächtnis schwächeln.

Cannabis-Konsum und Kinderkriegen

Cannabis-Konsum kann auch die Fruchtbarkeit beim Mann stark einschränken, da es die Zellstruktur der Spermien deformiert. Bereits kleinste Mengen können zu einer temporären Impotenz führen. Auch der weibliche Zyklus kann durch den Rausch beeinflusst werden.

Noch schwerwiegender dürften die Erbgutschäden sein, die diese Drogen bewirken können. Nimmt eine Schwangere diesen Stoff ein, kann dies eine Frühgeburt oder Untergewicht beim Neugeborenen provozieren. Auch Geburtsfehler, Leukämie und geistige Störungen sind denkbar. Hat eine Mutter über viele Jahre hinweg vor der Geburt Cannabisprodukte konsumiert, zeigten die untersuchten Kinder eine verringerte Konzentrationsfähigkeit und Lebhaftigkeit.

Überblick über die Kurzzeitwirkungen von Cannabisprodukten:

  • beeinträchtigtes Kurzzeitgedächtnis
  • starke Angstzustände und Paranoia
  • veränderte Wahrnehmung und damit verändertes, seltsames Verhalten
  • Problem, die Realität von Fantasie zu unterscheiden
  • Panik und Halluzinationen
  • keine Wahrnehmung der persönlichen Identität
  • verminderte Reaktionszeit
  • hoher Puls und damit Risiko eines Herzinfarkts
  • Risiko für einen Schlaganfall erhöht sich
  • mangelnde Koordinationsfähigkeit
  • bei Männern Impotenz

Überblick über die Langzeitwirkungen von Cannabisprodukten:

  • Verminderung des Intelligenzquotienten, sofern anhaltender Konsum bereits in der Jugend begann
  • Verschlechterung in der Schule
  • erhöhtes Risiko für einen vorzeitigen Schulabbruch
  • mangelnde Konzentrationsfähigkeit und damit verminderte Fähigkeit zum Lernen und zur Problemlösung
  • depressive Verstimmungen
  • Sucht
  • erhöhtes Risiko für partnerschaftliche Probleme und Gewaltanwendung
  • erhöhtes Risiko für antisoziales Verhalten wie Lügen oder Raub
  • Finanzschwierigkeiten
  • erhöhtes Risiko für Arbeitslosigkeit

Erschreckend: Akzeptanz für Cannabis nimmt in der Gesellschaft zu

Ob für den privaten Gebrauch, für medizinische Zwecke oder generell: Eine breite Akzeptanz für Cannabis ist in einigen Ländern bereits gegeben. In immer mehr Staaten unserer Welt sind die Entkriminalisierung des Rauschmittels und die Cannabis-Legalisierung bereits erfolgt oder stehen kurz davor. Hierzu gehören beispielsweise die USA und Kanada sowie Australien, große Teile Südamerikas und Europas.

Wer sich gegen ein legales Kiffen ausspricht, gilt als Spießer. Doch steckt dahinter wirklich Engstirnigkeit?

Ist es nicht vielmehr die Sorge, die Kifferrepublik Deutschland und die Droge selbst zu verharmlosen? Unser tägliches Leben zeigt, dass die Gesellschaft Werte, Normen und Gesetze benötigt, um weitgehend friedlich miteinander zu leben.

Der Staat bzw. seine Vertreter sieht sich in der Pflicht, seine Bürger vor Unheil zu bewahren. Das beginnt mit kleinen Maßnahmen wie einer Anschnallpflicht im Auto, die nur der eigenen Sicherheit dient. Ein legales Kiffen geht jedoch jeden an. Warum?

Wer Drogen nimmt, beeinflusst damit unweigerlich seine Umgebung.

Zumeist sind dies die direkten Angehörigen. Sie leiden oft unter einem Kind oder einem Partner, dessen Bewusstsein und kognitiven Fähigkeiten aufgrund des Rauchens von Joints beeinträchtigt ist. Unweigerlich erfolgt eine Form der mentalen Trennung vom Gegenüber, obgleich sich dies für den Konsumenten oft nicht so anfühlt. 

Cannabis-Legalisierung: nicht die Büchse der Pandora öffnen

An dieser Stelle ließe sich argumentieren, dass ein „verantwortungsvolles“ Kiffen doch kein Problem darstellen würde. Ein mündiger Bürger dürfte für sich selbst entscheiden. Aber gibt es in diesem Zusammenhang überhaupt ein verantwortungsvolles Verhalten? Und wenn es dies gäbe, dann ist doch stark zu bezweifeln, dass alle oder zumindest ein Großteil der Konsumenten sich daranhalten würde. Und hier tut sich eine weitere Schwierigkeit auf: Wo wird die Grenze gezogen? Bei der Menge? Beim Alter? Bei körperlichen Voraussetzungen? Bei Uhrzeiten? Bei der Anzahl an Konsumtagen im Jahr?

Zudem geht durch die Cannabis-Legalisierung die Warnwirkung verloren, die ein illegales Produkt vom Schwarzmarkt impliziert.

Keine noch so gute Kampagne kann dies relativieren. Cannabis ist und bleibt eine Droge, deren Gefahr niemand unterschätzen sollte.

Wenn Marihuana, Gras und Co. legalisiert werden, stellt sich die Frage, welche Droge als nächste nicht mehr der Strafverfolgung unterliegt.

Kommen dann drastische Änderungen im Betäubungsmittelgesetz? Dürfen wir dann bald Kokain und Heroin im Kiosk kaufen? Was würde das für die Gesellschaft bedeuten? Möchten wir mehr Drogensüchtige in der Bevölkerung? Für wen wäre es von Vorteil, wenn sich der Bürger leichter manipulieren ließe und unkritischer werden würde? Hier tut sich ein Thema auf, welches über die Eigenverantwortung und die Mündigkeit eines jeden Menschen weit hinausgeht.

Es ist eine unbestreitbare Tatsache: Wer unter Drogeneinfluss steht, ist in seinem verantwortungsvollen und mündigen Verhalten drastisch reduziert.

Quellen:

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Photo by Chase Fade on Unsplash

Publiziert am
Sep 22, 2022
 in Kategorie:
Maßnahmen

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