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ie Konsequenzen aus dem Drogenmissbrauch für den Süchtigen sind vielfältig. Dabei wird oft vergessen, dass der Drogenkonsum auch den direkten Angehörigen wie Freunden und Familien, dem Ökosystem und der Gesellschaft an sich schadet. Niemand, der Drogen konsumiert, kann daher sagen: „Was geht es Dich an? Ich schade doch nur mir selbst!“, denn das stimmt so nicht. Die Auswirkungen des Konsums von Rauschgift betreffen alle.

Familie und Freunde in Not

Die Belastung der Angehörigen eines Drogensüchtigen ist enorm. Sie stehen quasi unter Dauerstress und sind in einer anhaltenden Alarmbereitschaft. Dies liegt zum einen an der Sorge um das physische Wohlergehen des Drogenkonsumenten und zum anderen an seiner mangelhaften Zurechnungsfähigkeit. Die Folge hieraus ist eine Überbelastung der direkten Angehörigen. Sie tragen zumeist die alleinige Verantwortung für das Wohlbefinden der Familie – in psychischer und finanziellen Hinsicht.

Darüber hinaus entstehen durch die Sucht oft Konflikte, die sich in dem unzuverlässigen, depressiven und aggressivem Verhalten des Süchtigen begründen.

Manchmal müssen die Angehörigen sogar um Leib und Leben fürchten. Daraus entstehen für die Betroffenen psychische Schäden, die nachhaltig anhalten können und die Lebensqualität schmälern. Die sich daraus entwickelnden gesundheitlichen Beschwerden sind behandlungsbedürftig, was zulasten der Krankenkassen geht.

Für Kinder ist ein Leben mit Drogensüchtigen besonders tragisch. Sie verstehen die extremen Stimmungsschwankungen ihres süchtigen Elternteils oder Geschwisters nicht.

Das kann nachhaltig die Persönlichkeit und das Weltbild prägen. Zudem ist das Risiko, dass Kinder von Drogenabhängigen selbst irgendwann zu Drogen greifen, erheblich erhöht.

In diesem Zusammenhang darf auch die Co-Abhängigkeit nicht unerwähnt bleiben. Angehörige versuchen bestmöglich die Lebensumstände aufrechtzuerhalten und Schaden von dem Abhängigen abzuwenden. Sie reiben sich dafür auf und fördern dadurch indirekt die Sucht des Angehörigen. Dieser hat nämlich somit noch weniger Grund, die Sucht zu stoppen.

Mehr Kriminalität durch Drogenkonsum

Es ist ein Fakt, dass durch Drogen die Kriminalität nach oben schnellt. Und dies in doppelter Hinsicht:

  1. Ein Großteil aller Gewaltdelikte finden unter Drogeneinfluss statt. Somit produzieren Drogen Opfer und in der Folge Drogenbekämpfungsmaßnahmen, für die wiederum der Steuerzahler aufkommt.
  2. Wer Psychodrogen und andere Rauschgifte konsumiert, fördert direkt kriminelle Organisationen und die Entstehung von Gewaltopfern.

Drogenkonsum vergiftet die Umwelt

In den Anbauregionen von Kokain, Heroin und Co. schadet der Drogenanbau unmittelbar die Umwelt. Dies begründet sich in zahlreichen Maßnahmen, die mit dem Anbau der Rauschmittel einhergehen: Rodung der Regenwälder, Einsatz von Chemikalien bei der Drogenbekämpfung durch die Polizei und der Drogenherstellung durch die Drogenbanden, Entsorgung der giftigen Abfälle usw.. Um unbemerkt dem illegalen Drogenanbau nachzugehen, liegen die Anbaufelder oft in sehr entlegenen Regionen. Dort ist die Artenvielfalt „noch“ besonders hoch. Der Drogenanbau hat sie jedoch bereits stark dezimiert. Für diesen immensen und wachsenden ökologischen Schaden trägt letztlich das Ökosystem der Welt die traurigen Konsequenzen.

Und auch hierzulande erreichen Drogenrückstände die Umwelt – über das Abwasser.

Chemische Psychodrogen wie Ecstasy richten nicht weniger Schaden an, denn sie werden mit hochgiftigen Chemikalien angefertigt wie:

  • Methansäure
  • Schwefelsäure
  • Natriumhydroxid

In den Wäldern und Bächen der Niederlanden - als Hochburg der Produktion von chemischen Drogen - stößt die Polizei immer wieder auf kaputte Kanister und Fässer mit diesen Giftresten, die so die Umwelt schädigen.

Wer jetzt argumentiert, dass dann doch der Cannabisanbau umweltfreundlicher sei, der täuscht sich gewaltig. Für den Anbau der Cannabispflanze roden die Drogenbauern etliche Wälder. Die Cannabispflanzen, die Indoor gedeihen, sind ebenfalls überaus umweltschädigend. Warum? Das Gewächs benötigt extrem viel Licht, um gut zu gedeihen.

Hierzu eine Zahl: Bereits im Jahr 2017 verbrauchten Cannabis-Indoor-Anbauer in den USA 4,2 Millionen Megawattstunden Strom für 16,4 Millionen Pfund Cannabis.

Für die Klimabilanz ist dies sehr schlecht. Verschärft wird das Problem zusätzlich durch den hohen Wasserverbrauch der Pflanzen.

Beispiele für die Konsequenzen von Drogenkonsum

Um sich noch plastischer vorzustellen, wie verheerend der Drogenkonsum für unsere Welt ist, sei hier ein Beispiel angeführt:

Max ist 32 Jahre alt und frisch verheiratet. Er hat gerade einen sehr gut bezahlten und zeitaufwendigen Job bei einer Investmentbank angenommen. Eines Abends geht er mit seinen Kollegen in eine Bar. Eigentlich hat er keine Lust dazu. Da er jedoch eh bereits ein wenig als Außenseiter gilt, begleitet er seine Kollegen. Er möchte das kollegiale Verhältnis verbessern und besser ins Team passen. Die Banker bestellen einen teuren Drink nach dem anderen, feiern sich selbst und genießen die ausgelassene Stimmung. Irgendwann bietet ein Kollege Max auf der Toilette eine Linie Kokain an. Noch nie hatte der junge Mann so etwas genommen. Der Wunsch dazuzugehören und die übermütige Stimmung verleiten ihnen dazu, die Aufputschdroge durch die Nase zu ziehen. Immerhin, so weiß Max, entsteht dadurch keine sofortige körperliche Abhängigkeit. Woran er nicht denkt, sind die Konsequenzen für ihn, seine Angehörigen und die Umwelt:

  1. Max schadet der Natur, da der Kokainanbau und die Versuche ihn einzudämmen die Umwelt negativ beeinträchtigt.
  2. Max fördert, dass die Kokainbauern in der Kriminalität verharren und unter Bedrohung ihres Lebens Geschäfte mit skrupellosen Verbrechern machen.
  3. Max unterstützt mafiöse Geschäftsstrukturen, die auch an anderen menschenverachtenden Geschäften wie Kinderhandel, Zwangsprostitution und Waffenschiebereien verbunden sind.
  4. Max gibt Geld an Kriminelle, die vor Ausbeutung, Mord, Folter, Erpressung und Vergewaltigung nicht zurückschrecken.
  5. Max produziert Opfer des Drogenhandels. Darunter fallen Menschen, die von den Drogenbanden zur Unterstützung gezwungen werden oder wegen ihrer Verweigerung dazu mit dem Tod bestraft werden. In diesem Zusammenhang seien auch all die Unbeteiligten erwähnt, die zufällig und wahrsten Sinne des Wortes bei Bandenkriegen in die Schusslinie geraten. Nicht zu vergessen sind die Hunde und Katzen, die unfreiwillig mit Drogenpäckchen im Bauch als Drogenschmuggler die Grenzen passieren und nach erfolgreicher Erreichung ihres Ziels sterben.
  6. Max verschmutzt die Umwelt – nicht nur im Herkunftsland des Kokains. Drogenrückstände des Pulvers und anderer Drogen finden sich auch in Deutschland im Abwasser. Ob sie durch die Trinkwasseraufbereitung gänzlich entfernen lassen, ist ungewiss.
  7. Max vergiftet mit dem Kokain seinen Körper. Das Rauschgift bringt ihn dazu, an dem Abend mehr Geld auszugeben, als er wollte und tun sollte.
  8. Max klopft im Kokainrausch sexistische Sprüche, um seinen Kumpels zu gefallen. Würde seine Frau dies hören, wäre sie von ihm enttäuscht.
  9. Max bleibt stundenlang wach und kommt am nächsten Tag kaum aus dem Bett. Das schmälert seine Arbeitsleistung, was bei seinem Chef nicht unbemerkt bleibt.
  10. Max hat der Kokainkonsum gefallen, da er aufgrund des Pulvers für kurze Zeit selbstbewusster wurde. Danach kam der tiefe, emotionale Fall, der ihn auf den Gedanken bringt, mehr vom Kokain zu konsumieren. Hier kann der Start seiner persönlichen Abwärtsspirale sein, in die er die ganze Welt mit einbezieht.

Vielleicht erscheint dir diese Sichtweise übertrieben. Trotzdem:

Wer Drogen konsumiert, verhält sich unsolidarisch. Jeder, der dies tut, sollte sich bewusst sein: Mein Drogenmissbrauch schadet meiner Familie, meinen Freunden, dem Ökosystem und der Gesellschaft an sich. Wer möchte sich schon so egoistisch verhalten!

Quellen:

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Photo by Adrian Swancar on Unsplash

Publiziert am
Oct 10, 2022
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