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rack-Kokain, auch Steine oder Roxanne genannt, ist nichts anderes als eine kristalline Form von Kokain. Während Kokain in der Regel eine Pulverform hat, handelt es sich beim Crack um Klumpen, woher auch die Namen Chunks und Rocks für das Rauschgift stammen. Diese Klumpen werden geraucht. Hierfür werden sie vorab erhitzt, wodurch ein knackendes Geräusch zu hören ist. Daher kommt der Name „Crackle“ (aus dem Englischen für knistern, prasseln, knacken), der zu Crack wurde. Die Droge ist ein wahres Teufelszeug und gehört zu den gefährlichsten Rauschmitteln überhaupt. Sie ist stärker als reguläres Kokain und macht sehr süchtig. Ein großer Teil aller Straftaten weltweit wird unter dem Einfluss von Crack begangen.

Abhängigkeit nach Erstkonsum

Crack ist das Ergebnis aus chemischen Prozessen, bei denen Kokainhydrochlorid mit Backpulver und Wasser verbacken wird. Aus dem Kokainhydrochlorid entsteht die Kokainbase. Nachdem das Wasser verdunstet ist, bleiben die sogenannten Rocks zurück, die meist eine weiß-gelbliche Farbe haben. Im Unterschied zum Kokain gelangt durch das Rauchen des Cracks das Rauschgift innerhalb weniger Sekunden in das Blut. Spätestens nach fünf Minuten ist ein enormer Rausch zu spüren, der einer übermäßigen Euphorie gleicht. So schnell wie der Rausch kommt, ist er auch schon fast vorbei. Bereits nach 15 Minuten ist er verebbt, was den Wunsch nach einem neuen Zug an der Crack-Pfeife verstärkt. Oft wird der Konsument bereits nach dem Erstkonsum abhängig.

Die schwere psychische Abhängigkeit stürzt den Betroffenen nicht selten in die Rauschgiftkriminalität.

Um den Drogenkonsum zu finanzieren, driften nicht wenige Crack-User in die Prostitution ab oder begehen Straftaten wie Raub, Diebstahl und Erpressung. Erschreckend hierbei ist, wie viel Geld für die Drogensucht beschafft werden muss. Obgleich Crack verhältnismäßig preiswert ist, geben häufige Konsumenten in westlichen Ländern an, sie bräuchten pro Woche mindesten 2.000 € für den Drogenmissbrauch. Doch nicht nur die Geldbeschaffung stellt für alle Beteiligten ein Risiko dar. Crack selbst schadet Körper und Geist immens. Auch zahlreiche Rauschgifttote konsumierten als letztes Roxanne.

Die Verwandlung in ein selbstsüchtiges Monster

Experten für Drogen sind sich einig: Crack löst die größte psychische Abhängigkeit von allen Suchtmitteln aus. Das liegt an den Auswirkungen der Steine auf das Gehirn. Zahlreiche biochemische Vorgänge werden durch das Rauchen der Rocks ausgelöst, die direkt auf das „Vergnügungszentrum“ unseres Gehirns einwirken. Der Konsument wird euphorisch. Er fühlt sich fantastisch und hoch motiviert. Mit der Zeit tritt ein Gewöhnungseffekt ein und der Crack-User braucht eine höhere Dosis, um den gleichen Effekt zu erzielen.

Auf das Hochgefühl folgt ein großes Tief. Dieses möchten die Konsumenten nicht ertragen müssen, weswegen der erneute Griff zur Crack-Pfeife erfolgt.

Damit hat ein Teufelskreis begonnen, der viele Crack-User in selbstsüchtige Monster verwandelt. Buchstäblich alles wird für den nächsten Kick getan: Sex mit dem Dealer, Bestehlen von Verwandten und Freunden bis hin zum Raubmord.

Aufgrund des geringen Preises erscheint Crack auf den ersten Blick erschwinglich, weswegen insbesondere Kinder und Jugendliche sowie die ärmeren Bevölkerungsschichten gefährdet sind, diese Droge zu nehmen. Doch der geringe Preis täuscht: Wegen des hohen Suchtpotenzials und dem starken Verlangen nach immer mehr Roxanne muss bald sehr viel Geld beschaffen werden.

Wie wirkt Crack-Kokain?

Wie bereits erwähnt, löst Crack kurzzeitig ein Hoch aus. Das dauert nur wenige Minuten. Dann schlägt die Euphorie ins Gegenteil um: Gereiztheit, starkes Verlangen nach mehr Crack und Depressionen sowie Aggressionen.

Bei einem regelmäßigen Crackkonsum stellen sich Mangelernährung aufgrund von Appetitlosigkeit und Schlafmangel ein. Der Puls beschleunigt und die Muskeln verkrampfen sich.

Nicht selten kommt es zu Wahnvorstellungen mit einem zornigen oder feindseligen Verhalten. Angstzustände sind ebenfalls keine Seltenheit. Das Risiko, einen Schlaganfall oder einen Herzinfarkt zu erleiden erhöht sich drastisch. Atemstillstand durch Crack kann den Tod herbeiführen.

Neben den Auswirkungen von Crack an sich hat auch das Rauchen der Droge gesundheitliche Folgen. Häufig sind in den Rocks chemische Substanzen vermengt, die beim Verbrennungsvorgang giftige Dämpfe entstehen lassen. Die Gesundheitsrisiken hieraus sind kaum abzuschätzen. Da der Konsument seine Lippen sehr fest auf die sehr heiße Pfeife drückt, springt die Haut auf und es bilden sich Lippenbläschen. Sie tragen den unrühmlichen Namen Crack-Lippen.

Kurzzeitige Auswirkungen von Crack im Überblick:

  • Appetitverlust und damit Mangelernährung
  • Pulsanstieg
  • erhöhte Körpertemperatur
  • verengte periphere Blutgefäße
  • erweiterte Pupillen
  • Schlafprobleme
  • Beschleunigte Atmung
  • Übelkeit
  • Reizbarkeit
  • Bizarres und/oder gewalttätiges Verhalten
  • Halluzinationen
  • intensive Euphorie
  • Angst
  • Verfolgungswahn
  • starke Sucht und damit Rauschgiftkriminalität
  • Depressionen
  • Panikattacken
  • Überdosierung und damit Krämpfe, Schlaganfall und sogar Tod

Langfristige Auswirkungen von Crack im Überblick:

  • irreversibler Schaden an den Blutgefäßen von Gehirn und Ohren
  • hoher Blutdruck
  • starke Brustschmerzen
  • Atemnot
  • Gewichtsverlust
  • Zahnverfall
  • Psychosen
  • sexuelle Funktionsstörungen
  • Apathie
  • Orientierungslosigkeit
  • riskantes Verhalten
  • Psychosen

Wie entstand Crack?

Die Auswirkungen von Crack-Kokain sind dramatisch, aber das stört die Dealer selbstverständlich nicht. Im Gegenteil: Für sie ist Crack ein wahr gewordener Traum. Sie haben damit ein Produkt, welches oft bereits nach dem Erstkonsum süchtig macht, den Kunden ein sofortiges Hoch beschert und ihn an sich bindet. Gleichzeitig ist die Droge sehr preiswert, weswegen es sich auch Menschen aus ärmeren Schichten leisten können.

Entstanden ist Crack-Kokain in den 1970er-Jahren. Dahinter steckten wirtschaftliche Gründe.

Die USA wurden mit einer wahren Kokainwelle überrannt, was die Preise um bis zu 80 % fallen ließ. Die Drogenkartelle wollten die Einnahmeeinbußen nicht hinnehmen, weswegen sie aus Kokain Crack machten. Es war ein neues Produkt, welches sich in kleine Rocks brechen und so verkaufen ließ. Der Profit stieg wieder an, denn die Chunks waren preiswert herzustellen. Die Konsumenten konnten sie leicht konsumieren, was den Absatz steigen ließ. Mitte und Ende der 1980er-Jahre war Crack in den US-amerikanischen Städten sowie in der Karibik weit verbreitet - und ist es bis heute. Experten sprachen gar von einer Crack-Epidemie. Sie weitete sich auf Europa und den Rest der Welt aus. Heutzutage ist der größte Drogenmissbrauch von Crack innerhalb von Europa zu verzeichnen: in London, Paris und Hamburg.

Crack: kaum eine Droge ist schädlicher

Crack ist aufgrund der Auswirkungen und des hohen Abhängigkeitspotenzials eine der gefährlichsten Drogen überhaupt. Ähnlich wie bei Heroin geraten die Konsumenten in eine Abwärtsspirale, die sie selbst und andere schwerwiegend schädigt. Die Corona-Problematik hat weltweit die Anzahl an Cracksüchtigen und Rauschgifttoten zusätzlich ansteigen lassen. Nach offiziellen Angaben der Bundesregierung stieg die Anzahl an Toten in Verbindung mit Kokain-Crack in Pandemiezeiten um 33,3 % an, was auffallend höher ist als beim Missbrauch von Opiaten, bei denen es einen Anstieg um 13 % gab.

Aufgrund der anhaltenden Coronamaßnahmen und den allgemein anwachsenden Unsicherheit in der Welt ist deshalb mit einem weiteren Anstieg an Crack-Geschädigten zu rechnen.

Quellenangaben:

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Photo by Edwin Andrade on Unsplash

Publiziert am
Jul 20, 2022
 in Kategorie:
Illegale Drogen

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