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in Stoff, viele Namen: Crystal Meth, Crystal Speed, Ice. Immer handelt es sich dabei um die chemische Droge Methamphetamin, die eng mit Amphetaminen verbunden ist und eine aufputschende Wirkung hat. Konsumenten des Rauschmittels schniefen, rauchen oder injizieren sich Meth. Sehr schnell tritt ein Gefühl der Euphorie ein, was in der Folge für eine starke Abhängigkeit sorgt. Die weite Verbreitung der Droge liegt aber auch an ihren geringen Kosten und der einfachen Herstellung. Rund um den Globus wird sie heimlich im Meth-Labor angefertigt, wofür leicht zu organisierende Ausgangsstoffe besorgt werden. Die Folgen eines regelmäßigen Crystal Meth Konsums sind drastisch und nicht zu übersehen. Der Konsument wird rasch körperlich von der Droge gezeichnet.

Was enthält Crystal Meth?

Crystal Meth besteht aus Methamphetamin. Dabei handelt es sich um eine synthetische, chemische Substanz. Für gewöhnlich erfolgt die Meth-Herstellung in sogenannten Untergrundlaboren. Dort mischen die Helfer von Drogendealern unterschiedliche Amphetamine oder Amphetaminderivate mit anderen Chemikalien. Dadurch soll die Droge besonders gut „knallen“. Als Basis dienen reguläre Pillen wie Erkältungstabletten. Aus ihnen wird der Wirkstoff extrahiert.

Anschließend kombiniert der Meth-Koch sie mit den fragwürdigen Zutaten wie Lampenöl, Batteriesäure, Frostschutzmittel und Abflussreiniger.

Sie dienen dazu, die Intensität des Rauschmittels zu optimieren.

Wer sich ein bisschen mit Chemie auskennt, der weiß, dass diese Substanzen explosiv sind. Viele der Meth-Köche haben sich bei der Drogenherstellung bereits verbrannt oder sind dabei gestorben. Einige von ihnen sind selbst abhängig von Meth, wodurch die Drogenzubereitung noch gefährlicher wird. Doch der Hersteller und die Konsumenten schädigen sich nicht nur selbst. Ein illegales Meth-Labor produziert eine immense Menge an Giftmüll. Zur Verdeutlichung:

Fünf Pfund toxischer Abfall entstehen bei der Herstellung von nur einem Pfund Methamphetamin.

Diese Abfallstoffe bedrohen die Gesundheit aller, die mit ihnen in Kontakt kommen.

So wirkt Crystal Meth

Spielend einfach überwindet das Rauschmittel die Blut-Hirn-Schranke. Daher wirkt sie sehr intensiv im Gehirn. Der Organismus schüttet verstärkt Neurotransmitter wie Dopamin aus. Definition: Neurotransmitter sind biochemische Stoffe, welche Reize von einer Nervenzelle zu einer anderen Nervenzelle oder Zelle weitergeben, verstärken oder modulieren. (Quelle: https://flexikon.doccheck.com/de/Neurotransmitter)

Die Herzfrequenz steigt und das Nervensystem wird aktiviert. Durch die durchblutungsfördernde Wirkung weiten sich die Augen.

Meth-Konsumenten verspüren einen Flash bzw. Rush. Sie fühlen eine große Euphorie und Leichtigkeit. Das Selbstvertrauen erreicht Höchstwerte und ein Gefühl der Unbesiegbarkeit tritt ein. In Abhängigkeit von der Qualität und Reinheit der Droge wirkt sie bis zu zehn Stunden im Körper. Teilweise berichten Konsumenten von einer 24-Stunden-Wirkung. Ähnlich wie bei anderen Rauschmitteln sinkt nach dem eigentlichen Rausch die Grundaktivität des Organismus. Dieser Comedown ist schmerzhaft, was das Verlangen nach Meth steigen lässt.

Übrigens: Der unkontrollierte Konsum von mehr und mehr Methamphetamin wird auch als Binge bezeichnet. (Umgangssprachlich: etwas (suchtartig, wie im Rausch) exzessiv am Stück konsumieren.)

Der Absturz auf den Höhenflug

Wer Crystal Meth nimmt, schläft manchmal tagelang gar nicht. Das fühlt sich sogar gut an. Doch klingt das High ab, folgt der Crash mit Schmerzen, Unruhe, Reizbarkeit, Lethargie und Depressionen. Personen, die viel und häufig Crystal konsumieren, durchlaufen eine Persönlichkeitsveränderung. Ängste, Psychosen und Wahrnehmungsstörungen stellen sich ein.

Was sind die Kurzzeitwirkungen von Crystal Meth?

Die Droge gaukelt Körper und Geist ein großes Wohlbefinden vor. Der Konsument fühlt sich wacher und energetischer.

Viele merken gar nicht, dass sie dadurch ihren Organismus regelrecht ausbeuten, was drastische gesundheitliche Folgen hat.

Eine weitere Konsequenz aus diesem Drogenkonsum ist die Unterdrückung des Hungergefühls. Deswegen nehmen User häufig stark an Gewicht ab. Weitere Nebenwirkungen sind Übelkeit, Schlafstörungen, Reizbarkeit und Hyperaktivität. Teilweise kommt es zu Krämpfen, die den Tod als Folge haben können.

  • rasanter Herzschlag
  • hoher Blutdruck
  • erhöhte Körpertemperatur
  • erweiterte Pupillen
  • Schlafstörungen und Schlaflosigkeit
  • Übelkeit
  • Bizarres, fahriges, manchmal gewalttätiges Verhalten
  • Halluzinationen
  • Erregbarkeit
  • Gereiztheit
  • Panik und Psychose
  • hohe Meth-Dosen können zu Krämpfen, Anfällen und zum Tod führen
  • Appetitlosigkeit

Was sind die Langzeitwirkungen von Crystal Meth?

Einige der Kurzzeitwirkungen münden direkt in risikoreiche Langzeitfolgen. So bewirken eine gesteigerte Herzschlagfrequenz und ein hoher Blutdruck Schlaganfälle, Herzinfarkte und Herzrhythmusstörungen. Schädigungen der Leber, der Nieren und der Lungen treten auf.

Hirnschäden sind sehr wahrscheinlich, die sich vor allem in einem Verlust des IQs und des Gedächtnisses zeigen.

Selbst wer sich davon erholt, berichtet oft über Erinnerungslücken und extreme Stimmungsschwankungen.

  • irreversible Schädigungen der Blutgefäße in Herz und Gehirn
  • hoher Blutdruck > Herzinfarkte, Schlaganfälle und Tod
  • Schädigungen der Leber, der Nieren und der Lunge
  • Zerstörung der Nasenschleimhäute (durch das Schniefen der Droge)
  • Atemprobleme (durch ein Rauchen der Droge)
  • Infektionskrankheiten und Abszesse (durch ein Spritzen der Droge)
  • Unterernährung
  • schwerer Zahnverfall (Meth-Zähne)
  • Desorientierung, Apathie
  • Verwirrung
  • starke mentale Abhängigkeit
  • Psychosen
  • Depressionen
  • Gehirnschäden vergleichbar mit Alzheimer
  • Schlaganfall
  • Epilepsie

Worin liegt das hohe Abhängigkeitspotenzial von Crystal Meth?

Das intensive Rauscherlebnis beflügelt die Abhängigkeit. Nach einer langen Phase des Hochs fürchtet sich der Konsument irgendwann vor dem Absturz. Er will den Rausch verlängern und nimmt die Droge erneut. Doch der Organismus gewöhnt sich an das Rauschmittel, weswegen der User eine höhere Dosis braucht. Auch das macht die Gefahr einer Abhängigkeit und einer tödlichen Überdosierung so groß. Statistiken zufolge schaffen nur 11 % aller Meth-Abhängige den Absprung von der Droge.

Woran erkenne ich, ob jemand Crystal Meth nimmt?

Das ist gar nicht so einfach, sofern der Konsument nur gelegentlich die Droge konsumiert. Anders ist es allerdings bei einem häufigen Konsum. Typische Merkmale sind:

  • erweiterte Pupillen
  • verlangsamte Pupillenreaktionen
  • kein Hunger
  • starkes Mitteilungsbedürfnis
  • immenser Bewegungsdrang, aber motorische Störungen
  • überzogenes Selbstbewusstsein
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • grundlose Streitsucht
  • Sprachstörungen wie Stottern
  • Stimmungsschwankungen
  • Nervosität
  • Angespanntheit
  • Reizbarkeit
  • Aggressivität
  • Halluzinationen
  • Angstzustände oder Paranoia
  • Verdauungsprobleme (Durchfall und Verstopfung oft im Wechsel)
  • häufiges Kratzen

Wer konsumiert typischerweise Crystal Meth?

Crystal Meth ist in Deutschland längst nicht so stark vertreten wie in den USA. Die meisten deutschen Konsumenten leben an der Grenze zu Tschechien, da dort die Droge preiswert hergestellt wird.

In anderen Teilen der Bundesrepublik dient Meth vor allem als Partydroge, die euphorisch stimmen soll.

Erschreckend ist jedoch, dass einige Konsumenten sie regelmäßig im Alltag nehmen, um sich für das Berufsleben aufzuputschen. Für 15 % der Konsumenten war es die erste illegale Droge, die sie jemals nahmen. Fast die Hälfte haben zuvor Cannabis konsumiert. Innerhalb der EU testet laut Schätzungen jeder 30. Erwachsene einen Rausch durch Amphetamine. Erstkonsumenten haben im Durchschnitt ein Alter von 19 Jahren. Hieran zeigt sich erneut, wie wichtig es ist, die Jugend über die Meth-Gefahr aufzuklären.

Quellen:

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Photo by Goashape on Unsplash

Publiziert am
Jun 24, 2022
 in Kategorie:
Illegale Drogen

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