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arihuana. Haschisch. Dope. Pot. Shit. Gras. Cannabis. Für die Einstiegsdroge gibt es viele Namen, worauf wir später eingehen. Unabhängig von der Bezeichnung, ist ihnen eines gemein: Sie sind und bleiben eine Einstiegsdroge, obgleich so mancher Konsument dies verneint. Keine andere illegale Droge weltweit wird mehr konsumiert als diese. In einigen Ländern ist sie sogar nicht mehr illegal. Ist sie deshalb ungefährlich?

Nein. Kiffen und damit das Rauchen eines Joints mit Cannabis ist nicht ungefährlich, sondern kann drastische physische und psychische Konsequenzen nach sich ziehen.

Ein Oberbegriff für Hasch und Co.: Cannabis

Cannabis ist ein Oberbegriff. Mit ihm sind alle aus dem indischen Hanf produzierten Drogen gemeint – inklusive Haschisch und Marihuana. Zwischen diesen beiden Begrifflichkeiten gibt es einen Unterschied:

  • Marihuana: die getrockneten Samen, Blüten und Blätter der Pflanze
  • Haschisch: das Harz der Pflanze
Es gibt nicht die eine Cannabis-Pflanze, sondern unterschiedliche Sorten. Über die Jahre hinweg haben sich Botaniker daran gemacht, immer neue Sorten zu kreieren, die einen schnelleren oder intensiveren Rausch ermöglichen.

Für den Rausch ist das in den Pflanzen enthaltene THC verantwortlich.

Mythos Marihuana

In Filmen und Serien - vor allem aus den USA und Kanada – spielt neben Alkohol der mit Marihuana gefüllte Joint oft eine Rolle. Nicht selten wird er verklärt dargestellt. Seine potenziell positiven Seiten werden in den Vordergrund gerückt und seine Raucher als freie, tolerante Menschen dargestellt. Celebrities haben zu dieser Mythenbildung beigetragen. Einige von ihnen schwören auf das Kiffen. Es würde sie kreativer machen. Kurzum: Marihuana ist zum Synonym für Partyspaß und Entspannung geworden.

Doch der kritische Denker kann dies nicht so unreflektiert stehen lassen. Die Medaille hat immer zwei Seiten. Es ist gefährlich, Marihuana und Hanf zu verharmlosen. Sie enthalten mehr als 400 unterschiedliche chemische Verbindungen. Für den Rauschzustand bzw. das High ist das bereits erwähnte THC (Tetrahydrocannabinol) zuständig. Dieses bewirkt die gewünschte „bewusstseinsverändernde Wirkung“ und ist der Grund, warum Marihuana und Hasch Drogen sind.

THC ist für den menschlichen Körper ein Giftstoff. Die Pflanze enthält ihn, um sich in der Wildnis vor Fressfeinden zu schützen. Und somit ist der Rausch durch die Cannabis-Pflanze eine Vergiftung. Psychiater beschreiben den Rausch selbst auch als drogeninduzierte Psychose, denn er verändert den Körper und den Verstand. Hört sich dies noch harmlos an? Nein, und das ist es auch nicht.

Wer jetzt argumentiert, Cannabis sei doch eine Pflanze und damit natürlich, der denkt in einem zu engen Rahmen. Es gibt viele Pflanzen wie Schierling und Oleander, die ganz natürlich und dennoch so giftig sind, dass sie zum Tod führen können.

Ein weiterer Punkt betrifft die gängige Aufnahmeform von THC. Es wird wie Nikotin über das Rauchen inhaliert. Auch das kann sich schädlich auf den Organismus auswirken.

Und was ist mit Cannabis als Medizin?

Cannabis besitzt eine Substanz mit dem Namen CBD (Cannabidiol). Sie ist hauptsächlich dafür verantwortlich, dass Cannabis als Heilmittel bekannt wurde. CBD verursacht im Unterschied zu THC keinen Rauschzustand. Produkte mit CBD, die frei verkäuflich sind, enthalten daher hierzulande kein THC. Inwiefern CBD sich positiv auf manche Leiden auswirken kann, ist noch nicht hinreichend erforscht.

Fakt: Cannabis mit THC ist eine Droge wie Kokain oder Alkohol. Sie kann unwiederbringlichen Schäden im Körper und im Gehirn anrichten. Zugleich kann sie süchtig machen und als Einstiegsdroge dienen. Dazu später mehr.

Der berühmte Joint und andere Konsumwege

Oft wird Cannabis als Zigarette, genannt Joint, geraucht. Eine andere gängige Alternative ist, die Droge in der Pfeife oder in einer großen Wasserpfeife (Bong) zu inhalieren. Gelegentlich wird beim Kiffen das Cannabis mit stärken Drogen versetzt, um intensivere Halluzinationen zu erreichen. Manchmal findet sich das Cannabis auch als Zutat in Nahrungsmitteln wie im Bananenbrot oder Muffins.

Im US-Handel sind sogar Gummibären und andere industrielle Nahrungsmittel mit Cannabis erhältlich.

Auch in Form eines Tees lässt sich die Droge aufnehmen.

Die Wirkung eines Joints tritt zumeist nach ein paar Minuten ein. Innerhalb der ersten halben Stunden wird der Rauschzustand mit folgenden Merkmalen erreicht:

  • beschleunigter Herzschlag
  • verminderte Koordination
  • gestörtes Gleichgewicht
  • unwirklicher Geisteszustand

Diese Wirkungen halten rund zwei bis drei Stunden an. Sie werden von dem Konsumenten als positiv oder negativ wahrgenommen. Beachtenswert ist ferner, dass ein Joint stärker inhaliert wird als eine Nikotin-Zigarette. Das kann dramatische Auswirkungen auf die Lunge haben. Zum einen wird so eine Bronchitis provoziert. Zum anderen enthält der Rauch eines Joints fünfmal mehr krebserregende Stoffe als der Rauch einer Zigarette.

Hirnveränderungen durch das Kiffen

Cannabis kann auf drastische Weise zu Hirnveränderungen führen:

  • Gedächtnis- und Denkvermögen verschlechtern sich
  • Abnormitäten im Gehirn bezüglich Emotionen
  • Abnormitäten im Gehirn bezüglich Motivation
  • Abnormitäten im Gehirn bezüglich Entscheidungskraft
  • Entstehung von Psychose – auch außerhalb der Konsumzeit

Cannabis, umgangssprachlich "Hasch", ist eine Einstiegsdroge

Es gibt nichts daran zu rütteln: Cannabis gehört tatsächlich zu den Einstiegsdrogen. Das heißt nicht, dass alle User zu härteren Drogen wie Kokain oder LSD greifen, aber die Wahrscheinlichkeit ist höher. Das hat viele Gründe:

  1. Hemmschwelle zum Drogenkonsum wird gesenkt
  2. Cannabis bewirkt einen Gewöhnungseffekt, was den Wunsch nach intensiveren Rauschzuständen und damit stärkeren Drogen bewirken kann
  3. Kontakt zu Dealern ist bereits vorhanden
  4. Gruppenzwang (Joints werden oft in Gesellschaft konsumiert)
Und wen dies noch nicht überzeugt, für den haben wir noch die traurigen Fakten: 90 % aller Kokain-Konsumenten haben angegeben, Cannabis, Alkohol oder Zigaretten als Einstiegsdroge für das stark süchtig machende Kokain genommen zu haben.

Noch bedrohlicher ist folgende Zahl: Einer Studie zufolge greifen Kiffer zwischen 12 und 17 Jahren 85 Mal eher zu Kokain als Jugendliche, die kein Cannabis konsumieren – und dies bereits vor dem 15. Lebensjahr.

Das Cannabis heute – ein gezüchtetes Rauschmittel

Bereits vor mehr als 2.000 Jahren ist die indische Hanfpflanze als Halluzinogen angebaut worden. Schon damals rauchten die Menschen also Marihuana oder Haschisch. Dies war in der Regel jedoch nur sehr wenigen ausgewählten Personen wie Heilern oder Geistlichen vorbehalten – aus gutem Grunde. Sie nutzten zu bestimmten Ereignissen die Droge und waren damit alles andere als Süchtige. Darüber hinaus ist ein weiterer Aspekt beachtenswert: Früher enthielt die Hanfpflanze deutlich weniger THC als heute. Und der THC-Gehalt bestimmt die Stärke der Droge. Mit den Jahrhunderten ist durch Züchtungen ein stetig höherer THC-Gehalt erreicht worden. Hierzu ein Vergleich:

1969 rauchten bei dem weltbekannten Woodstock-Festival Tausende Besucher Marihuana. Damals enthielt das sogenannte Gras im Durchschnitt weniger als 1 % THC. Zehn Jahre später hatte sich der THC-Gehalt auf 1 % erhöht. Weitere 17 Jahre später lag er bei 5,2 % und im Jahr 2008 bei 10,2 %. Heute enthält die Durchschnitts-Hanf-Pflanze in den USA 15 bis 20 % THC. Der höchste Wert beläuft sich auf 32 %.

Achtung: Umso höher der THC-Gehalt ist, umso psychoaktiver ist das Cannabis. Damit steigt auch das Risiko für Abhängigkeit, Missbrauch und andere gefährliche Nebenwirkungen wie irreparable Hirnveränderungen an.

Mit Marihuana und Co. ist nicht zu spaßen

So ungefährlich und lustig das Konsumieren von Pot und Co. gern dargestellt wird, ist es nicht. Zweifelsohne machen Kinder und Jugendliche häufig mit Marihuana und Hasch ihre ersten Drogenerfahrungen. Sie können die Grundlage für eine gefährliche Sucht mit all ihren Begleiterscheinungen bilden. Auch die körperlichen und psychischen Schäden sind nicht zu verharmlosen. Wenn du mehr über diese gefährliche Droge und weitere Drogen erfahren möchtest, dann greif zum hochinformativen Heftchen der Foundation for a drug-free World und höre oder lese was Drogenkonsumenten selber darüber sagen.

Verwendete Quellen:

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Photo by Maxime Horlaville on Unsplash

Publiziert am
Sep 1, 2022
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